Waldorfpädagogik

Für das Leben lernen

Seit über 100 Jahren gibt es die Waldorfpädagogik. Die erste Waldorfschule wurde im September 1919 in Stuttgart eröffnet, der erste Waldorfkindergarten 1926. Mittlerweile arbeiten weltweit 1270 Waldorf- und Rudolf-Steiner-Schulen in 80 Ländern und 1928 Waldorfkindergärten in mehr als 70 Ländern.

In einer Zeit, in der Bildungswege neu überdacht und gestaltet werden müssen, bietet die Waldorfpädagogik mit ihrem lebendigen und ganzheitlichen Menschenbild ein alternatives Bildungsangebot für viele Familien. Die Bedürfnisse der Schüler*innen sind stets der Ausgangspunkt des Miteinanders. Die Lehrkräfte verstehen sich als Begleiter*innen der Kinder auf einem Teil ihres Lebensweges. Auf diese Weise werden die Schüler*innen bestmöglich bei der Bewältigung ihrer individuellen Herausforderungen unterstützt, um den wandelnden Anforderungen der Gesellschaft und der Berufswelt gewachsen zu sein. Wissensvermittlung wird im Informationszeitalter weniger benötigt als die Fähigkeit individuell begründet urteilen und handeln zu können. Die Ausbildung und Stärkung der heranwachsenden Persönlichkeit steht somit im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Das Kind in Ehrfurcht empfangen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen.

Rudolf Steiner

Verantwortung und Initiativkraft gegenüber den Mitmenschen und der Umwelt wird in Zeiten der Globalisierung immer wichtiger. Diese Herausforderungen berücksichtigt der Lehrplan der Waldorfschule mit seinem vielfältigen Fächerkanon und Lernangeboten, die auf die Entwicklung der Schüler*innen abgestimmt sind.

Die Entwicklung der individuellen Leistung, des Sozialverhaltens und der Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen werden in jährlichen Berichtszeugnissen beschrieben. Es gibt kein ‚Sitzenbleiben’ und bis zur 10. Klasse auch keine Schulnoten. Der Intellekt wird ebenso gefördert wie kreative, künstlerische, praktische und soziale Fähigkeiten. So wird zusätzlich zur Wissensvermittlung den seelisch-geistigen Bereichen des Menschen Raum zur Entfaltung gegeben.

Praktisches Arbeiten hat ebenfalls einen hohen Stellenwert. Neben verschiedenen Praktika sind Klassenspiele, Projekt- und Jahresarbeiten, Handwerken, Handarbeit, Gartenbau, Kunst, Musik, Eurythmie und Sport ein wesentlicher Teil der Unterrichtsangebote.

Wissenschaft, Kunst, Handwerk und körperliche Entfaltung stehen miteinander im Einklang. Die Unterrichtsinhalte und -methoden orientieren sich an der Entwicklungssituation der Kinder und Jugendlichen und sprechen sie auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene an.