Klassenspiele
Zusammenspiel vieler Talente
Klassenspiele sind ein wichtiger Bestandteil der Waldorfpädagogik. Bereits in der Unterstufe werden kleine Stücke oder Singspiele eingeübt und aufgeführt. So erleben die Kinder von Anfang an, wie viel Freude es bedeutet, auf der Bühne zu stehen und etwas aufzuführen, das gemeinschaftlich einstudiert wurde.
Mit dem Abschluss der 8. Klasse endet für die Schüler*innen die Klassenlehrerzeit. Der Abschied von der Mittelstufe und der Aufbruch in die Oberstufe ist eine aufregende Zeit, in der das monatelange Erarbeiten des ersten großen Klassenspiels die Klassengemeinschaft noch einmal zu einer gemeinschaftlichen Höchstleistung bringt und oft auch hilfreiche Struktur bietet.
In der 12. Klasse wird ein weiteres großes, abendfüllendes Theaterstück erarbeitet. Dabei soll möglichst selbstständig die Organisation der Aufführung von den Schülern und Schülerinnen übernommen werden. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden alle Bereiche für eine erfolgreiche Aufführung erarbeitet und eigenverantwortlich betreut.
Erst im Zusammenspiel der einzelnen Aufgabenbereiche kann das Klassenspiel seine erzieherische Wirkung ganz entfalten: nämlich als ein Gesamtkunstwerk, dessen Wert nicht nur in der gelungenen Aufführung, sondern auch in der Vorbereitung und Begleitung desselben liegt.
Die Wahrnehmungsfähigkeit und Willenskraft der Schüler*innen bewährt sich hier insbesondere auch auf dem sozialen Feld, denn die Entstehung des Stückes geschieht nicht durch die Förderung einzelner besonders begabter Jugendlicher, sondern nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten mit all ihren individuellen Stärken und Schwächen.
Zusammen mit der Kunstfahrt und der Jahresarbeit ist das Klassenspiel der 12. Klasse Bestandteil des Waldorfschulabschlusses der Freien Waldorfschule Kiel.